DTM

Foto: ABT Sportsline
Die DTM ist Deutschlands populärste Rennserie, die 1984 ins Leben gerufen wurde. Seit der Saison 2021 wird sie mit GT3-Rennwagen ausgetragen. Promoter ist Europas größter Automobilclub, der ADAC.

Inhaltsverzeichnis

Nachhaltigkeitsziele

Die DTM etabliert sich zunehmend als Vorreiter für Nachhaltigkeit im internationalen Motorsport. Mit dem Umstieg auf synthetische Kraftstoffe ab 2025, dem Einsatz nachhaltiger Reifen von Pirelli und innovativen Konzepten wie dem „Bottle Free Paddock“ setzt die traditionsreiche Rennserie unter ADAC-Führung neue Maßstäbe für umweltbewussteren Rennsport. Diese Initiativen sind Teil einer umfassenden Strategie, den ökologischen Fußabdruck des Motorsports deutlich zu reduzieren, ohne dabei Spannung und Attraktivität einzubüßen.

Synthetischer Kraftstoff

Mit einem bedeutenden Schritt in Richtung Klimaschutz wird die DTM ab der Saison 2025 vollständig auf synthetischen, fossilfreien Kraftstoff umsteigen, der den CO2-Ausstoß gegenüber herkömmlichen Tankstellenkraftstoffen um rund 75 Prozent reduziert. Der innovative Treibstoff wird vom britischen Hersteller Coryton geliefert. Ein Großteil der verwendeten Rohstoffe besteht aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Stroh und anderen Nebenprodukten aus der Agrarwirtschaft. Die Besonderheit liegt darin, dass diese Biomasse nicht für den menschlichen Konsum bestimmt ist und somit keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion darstellt. Es handelt sich um einen „Drop-in“-Kraftstoff. Das heißt, dass keinerlei Veränderungen an den Motoren vorgenommen werden müssen. Bereits in der Saison 2023 hat die DTM erste Erfahrungen mit nachhaltigeren Kraftstoffen gesammelt. In Zusammenarbeit mit Shell wurde ein innovativer Kraftstoff eingeführt, der zu etwa 50 Prozent aus regenerativen Komponenten bestand und somit bereits einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leistete. Diese schrittweise Herangehensweise ermöglichte es den Teams und Herstellern, sich an die neuen Treibstoffe anzupassen, bevor 2025 der vollständige Umstieg auf synthetische Kraftstoffe erfolgt. Die gesammelten Erfahrungen fließen in die Entwicklung und Optimierung der zukünftigen Kraftstofflösungen ein.

Reifen

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie der DTM ist die Zusammenarbeit mit Reifenhersteller Pirelli, der seit der Saison 2023 exklusiver Reifenpartner der Rennserie ist. Pirelli treibt die Entwicklung nachhaltiger Reifen konsequent voran. 2025 kommen erstmals Reifen zum Einsatz, die zu mindestens 50 Prozent aus bio-basierten und recycelten Materialien bestehen. 

Bottle Free Paddock

Nachhaltigkeit wird in der DTM nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im Fahrerlager gelebt. Seit der Saison 2023 setzt die Rennserie in Zusammenarbeit mit dem weltweit renommierten Wasseraufbereitungsunternehmen BWT auf das innovative Konzept der „Bottle Free Zone“. Dank dieser Partnerschaft wird die gesamte DTM mit Wasserspendern ausgestattet, die nicht nur den Teams zur Verfügung stehen. Auch die Fans haben im Fahrerlager freien Zugang zu Trinkwasser. Die „Bottle Free Zone“ ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie durch durchdachte Konzepte sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile entstehen können. Die Reduzierung von Plastikmüll und Transportwegen für abgefülltes Wasser senkt nicht nur die Umweltbelastung, sondern kann langfristig auch Kosten sparen. Dieses Konzept eignet sich auch für andere Veranstaltungen.

DTM Electric

Im November 2020 wurde im Rahmen des Saisonfinales auf dem Hockenheimring das Projekt „DTM Electric“ präsentiert. In Zusammenarbeit mit Schaeffler entwickelte der langjährige DTM-Promoter ITR ein Konzept für eine Elektrifizierung der DTM. Die Fahrzeuge sollten bis zu 1.300 PS stark und in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden können. Ein erstes DTM Electric Democar leistete knapp 1.200 PS und wurde mehrmals im Rahmen von DTM-Rennen eingesetzt – im Sommer 2021 auf dem Red Bull Ring sogar ferngesteuert und mit einem speziellen Sound Design. Beim Finale der Saison 2021 auf dem Norisring zeigte die ITR ein DTM Electric Design Model. Das ehrgeizige Projekt scheiterte an der Finanzierung und wurde nach der Übernahme der DTM durch den ADAC zunächst nicht weiterverfolgt. Ganz vom Tisch ist eine Elektrifizierung der DTM aber nicht. 

NXT Gen Cup 

Der NXT Gen Cup ist der weltweit erste 100 % elektrische Junior-Tourenwagen-Cup, bei dem junge Fahrerinnen und Fahrer mit dem LRT NXT1, einem vollelektrischen Rennwagen auf Basis des MINI Cooper SE Straßenfahrzeugs, im Rahmenprogramm der DTM gegeneinander antreten. Der NXT1 wurde vom schwedischen Lestrup Racing Team entwickelt und gebaut. Die Fahrzeuge des Markenpokals sind identisch und werden nach dem „arrive-and-drive“-Prinzip zentral eingesetzt.