NLS

Foto: Max Kruse Racing
Die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) positioniert sich seit Jahren als Vorreiter für nachhaltige Technologien im Motorsport. Insbesondere die AT-Klasse (Alternative Treibstoffe) entwickelt sich zum Innovationslabor und zieht immer mehr Teams an, die gezielt auf nachhaltige Lösungen setzen.

Inhaltsverzeichnis

Offenes Reglement als Innovationsmotor
 


Ein entscheidender Erfolgsfaktor der Rennserie ist das offene Reglement der NLS. Es erlaubt Teams, neue Antriebskonzepte, alternative Kraftstoffe und nachhaltige Komponenten im realen Renneinsatz zu testen – und das in verschiedenen Klassen. So werden seit über 25 Jahren nachhaltige Technologien auf der legendären Nürburgring-Nordschleife erprobt und weiterentwickelt. 
 


Lange Tradition nachhaltiger Innovationen


Die NLS (vormals VLN) blickt auf eine lange Tradition nachhaltiger Innovationen zurück. Einige Beispiele aus der Historie: 



- Erster Einsatz von Biodiesel (1999)

- Erdgasbetriebener Audi A4 quattro STW (1999)

– Erster Sieg eines Bioethanol-Fahrzeugs (2007)

– Weltpremiere des Porsche 911 GT3 R Hybrid (2010) und erster Hybrid-Sieg (2011)

- Erster Klassensieg eines Wasserstoff-Hybrid-Aston Martin (2013)



Nachhaltige Reifen



Goodyear, offizieller NLS-Partner, treibt die Entwicklung nachhaltiger Rennreifen voran. Die Goodyear-Rennreifen enthalten mittlerweile bis zu 40 % nachhaltige und recycelte Materialien. Gleichzeitig werden die Reifen immer haltbarer, was zu einer Ressourcenschonung führt. Die auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung zukünftiger Reifengenerationen für Serienfahrzeuge.



Four Motors als Vorreiter


Vier Teams beschäftigen sich innerhalb der NLS besonders mit dem Thema Nachhaltigkeit. Ein Vorreiter ist das Team um Thomas von Löwis of Menar und Rapper Smudo, das seit 2003 aktiv ist. Ihr Biodiesel-Beetle siegte als erstes alternatives Rennauto gegen Fahrzeuge, die mit fossilem Kraftstoff angetrieben werden. Weitere Meilensteine waren ein Ford Mustang mit Karosserie aus nachwachsenden Rohstoffen (2006) und ein Porsche Cayman GT4 Clubsport mit re-raffiniertem Öl, E20-Kraftstoff und Bio-Leichtbauteilen (2017). Four Motors entwickelt zudem langlebige Reifen und die weltweit erste CO₂-neutrale Felge. Aktuell setzt das Team zwei Fahrzeuge in der AT-Klasse ein – einen Porsche 911 und einen Cayman.
 


Auch Manthey Racing und die Griesemann Gruppe nutzen die NLS, nachhaltige Technologien zu erproben. Bei dem Gemeinschatsprojekt steht der Einsatz von synthetischem Ottokraftstoff (eFuels) im Fokus, der ohne Motoranpassungen genutzt werden kann. Zudem wird recycelter carbonfaserverstärkter Kunststoff (CfK) im Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport M eingesetzt.

Hofor Racing by Bonk Motorsport setzt inzwischen einen BMW M4 GT4 mit demselben synthetischen Kraftstoff ein.



Max Kruse Racing startet mit dem von Volkswagen entwickelten Bio-Kraftstoff E20 Gasoline (60 % regenerativ) und bringt bis zu sechs Fahrzeuge in der AT-Klasse an den Start. Ziel des Teams um Fußballprofi Max Kruse: Nachhaltigkeit und Performance miteinander verbinden und neue Technologien weiterentwickeln.